Wer hat festgelegt, dass „Christi Himmelfahrt“ auch Vatertag wird und warum? Weil Jesus da zu seinem Vater gefahren ist oder weil die Väter heute mit 3 Promille gefühlt in den Himmel fahren? Wie auch immer. Während der Vatertag wenigstens für einen freien Donnerstag sorgt, fällt der Muttertag auf einen ganz normalen Sonntag und die Familie verwöhnt Mutti heute mal schön. Das bedeutet überteuerte Blumen aus den Läden und Essen mit schlechterer Qualität als sonst im Restaurant.
Wenn ich als Mutter heute rappelvoll mit einem Bollerwagen voller Wein durch den Ort ziehen würde, könnte das durchaus für das eine oder andere Gespräch über meine Erziehungsfähigkeit sorgen…
Aber wozu denn überhaupt Muttertag oder Vatertag? Das suggeriert ja, dass es eine Leistung ist, Eltern zu sein. Außer Geschlechtsverkehr zur rechten Zeit gibt’s da aber erstmal wenig zu tun, um Eltern zu sein – und das sagt überhaupt nichts über die Qualität des Elternseins aus.
Und die Kinder? Berechtigterweise sind nicht alle für ihre Eltern dankbar; auch nicht, wenn sie mit einem Bollerwagen rumfahren oder im Restaurant essen.
Wenn ich meinen Eltern danken möchte, dass sie mich in die Welt gesetzt haben, kann ich das auch an jedem anderen Tag im Jahr tun…