Innerhalb kürzester Zeit befinde ich mich ungewollt im Umkreis von neun weiblichen plappernden Knötchen und es werden ständig mehr. Mal davon abgesehen, dass diese Frisuren anderen die Sicht nehmen, scheint das 3-Tage-Knötchen, das selbstverständlich keines ist und wofür Stunden zuvor das Badezimmer mit Haarspray verklebt wurde, eine ungelungene Art der Emanzipation zu sein. Mit steter ordentlicher Beschäftigung, dass diese Knötchen einen unordentlichen Eindruck machen. Dann doch bitte 3-Tage-Bärte, wo sie hingehören.
Nach einem Platzwechsel mit Blick auf das Wasser ist der Schieferfelsen der Loreley dann ein geeigneter Ort für die Musik von Philipp Poisel. Der Abend der Nixe voll schöner Melancholie. Etwas schade, dass dass die verhaltene Stimmung der Musik durch lange Pausen ins Wanken gerät. Aber „mit jedem deiner Fehler liebe ich dich mehr…“ und so schafft Philipp Poisel es doch immer wieder, an sich selbst anzuknüpfen. Manchmal scheint es, dass ihn seine eigene Stimmung einfach davon trägt. Die begleitenden Streicher, insbesondere das Cello, verbinden dann die Klänge.
Die Verschmelzung von Einsamkeit und Ergänzung durch den anderen und „dass es keine andere gibt, die mich so vollendet…“ lassen das Mondlicht durch die Wolken scheinen, vereinzelt fallen Regentropfen und „(tanzen), als gäb´s kein Morgen mehr…“.