Marisa Monte – 20. April 2013

Wer davon ausgeht, dass brasilianische Musik aus Folklore, Samba und heißen Rhythmen besteht, liegt nicht falsch, aber das ist längst nicht alles. Denn die brasilianische Melancholie ist wunderschön. Marisa Monte schafft es , direkt zum Träumen einzuladen. Ihre klare Stimme durchdringt die Dunkelheit des Raumes. Und auch die Combo, zwar viele Leute, aber nicht überladen, umhüllen diese Stimme sanft; die Rhythmen begleiten wiegend. Ohne große Klage lässt Marisa Monte tiefe Emotionen durchscheinen und nimmt die Zuhörer mit auf träumerische Reisen…
Die Träume halten sich allerdings etwas in Grenzen, wenn man sieht, dass das Publikum zu weiten Teilen aus deutschen Männern mit ihren brasilianischen Frauen besteht. So wenig, wie die Männer sich mit dieser Musik beschäftigt haben, so sehr drängt sich die Frage auf, wie und wo sich all diese „großen Lieben“ wohl gefunden haben. Hach, das Schicksal lässt erstaunlich oft diese Kombination zu…
Die „3 Damen vom Grill“ in brasilianischer Variante 2 Reihen vor uns kommen auf die prima Idee, während des Konzertes Fotos von sich selbst in der Sitzreihe zu machen. Die Bilder sehen lustig aus, denn sie haben vergessen, den Zoom, der vorher für das Bühnenfoto benötigt wurde, rauszunehmen. Schönes Andenkenfoto mit einem Stück Wangenknochen und Brillenrand. Damit aber überhaupt etwas zu sehen ist, muss ja in der Dunkelheit mit Blitz fotografiert werden. Der geht dann folgerichtig „nach hinten los“, so dass es extreme Verblendung zur Folge hatte. Ich meine, das fünfte Lied mussten wir komplett mit geschlossenen Augen hören – wie gut, dass die Musik so träumerisch war…

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