Die Nordmole am Zoll- und Binnenhafen in Mainz ist ein phantastischer Platz für Konzerte. Ein schönes altes Industriegelände und während du die Musik hörst, fahren neben dir die Schiffe den Rhein entlang. Außerdem gibt’s guten Pfälzer Wein von lokalen Winzern.
Umso enttäuschender dann, wenn Alin Coen Band als Vorgruppe es nicht wirklich geschafft haben, diese Stimmung zu nutzen. Vielleicht war die Musik auch ungünstig abgemischt, aber das, was auf den Alben an Intensität rüber kommt, fehlte leider beim Liveauftritt.
Umso besser haben Philipp Poisel & Band die Location und Stimmung zu schätzen gewusst und diese auch entsprechend in ihre Musik gepackt. Ein wundervoll schönes und melancholisches Konzert – nur hätte es insgesamt etwa eine Stunde später beginnen sollen; etwas mehr noch Richtung Sonnenuntergang.
Außerdem recht lustig zu beobachten, dass wohl nicht wenige Männer ihren Frauen die Karten im Vorfeld geschenkt hatten – was ja auch sehr nett ist – und selbst mitgegangen sind. Das bedeutet aber, dass dann bei dem einen oder anderen Lied in jedem Fall der Mann seine Frau von hinten in den Arm nehmen und einigermaßen verklärt schauen muss, weil diese ja das Lied ach so toll findet. Die Lieder sind auch toll – keine Frage. Aber es macht schon einen amüsanten Eindruck, wenn plötzlich – wie auf Knopfdruck – lauter Paare um dich rum in genau der gleichen Position und dem gleichen Gesichtsausdruck stehen. Und wenn der Gesichtsausdruck der Männer dann auch nicht grade der begeisterndste ist. Gut, der steht hinter der Frau und die sieht das dann ja nicht. Muss man das denn unbedingt so machen..? Werden die Lieder schöner, wenn da jemand recht uninteressiert hinten an den Schultern hängt..?
Ein Dankeschön an meine Begleitung, dank deren Unterstützung ich nun eine intensive Sichtweise bezüglich viel zu enger Jeans und Leggings bekommen habe…