life is for the moment…

Glaube ich nicht, dass ein wesentlicher Sinn darin liegt, wenn dein Handeln davon geleitet ist, etwas wieder gut machen zu wollen oder müssen. Warum und was auch immer. Das ist ein defizitäres Herdentierkonstrukt eines passiven Gefüges. Sieh hin, es passt nicht in die bedingungslose Liebe. 

Wiedergutmachung hängt mit beladener Schuld zusammen und suggeriert, dass wir uns mit negativen Handlungen ein ebenso negatives Konto eröffnen, was es mit „guten“ Handlungen abzuarbeiten gilt. Das verursacht höchstens Leid und ist Unsinn; denn es impliziert ein generelles Falsch und Richtig, ebenso ein Herdentierkonstrukt. Eine Bewertung des Handelns, bezogen auf die Zeit. Dabei ganz vergessen, dass alle in jedem Moment das beste tun, was sie können. Bedingungslose Wertfreiheit in Anerkennung ist etwas anderes.

Wiedergutmachung ist ein Herdentierkonstrukt der Unterdrückung, vor allem der Unterdrückung von dir selbst. Ist es das gleiche Prinzip wie die Ablassbriefe im Mittelalter, lediglich in „moderner“ Form. Modernes Seelenmarketing in einem lukrativen spirituellen charismatischen Markt. Gerade in der Vorweihnachtzeit bündelt sich der Kompensationskonsum des schlechten Gewissens. Geschenke aus dieser Motivation heraus sind keine.

Und dabei doch in die Falle getappt: denn es pinselt dein Ego, wenn du einen angeblichen Grund der Wiedergutmachung voranschieben kannst, um diesen Markt zu bedienen. Das, was sich hier gut anfühlt, ist Kompensation und kein freies Geben.

Und vor allen ist es eine Verleugnung deiner selbst und deiner Verantwortung. „Ich muss mich ganz doll um andere kümmern, damit ich heil werde“. Ein Trugschluss, das Helfer-Syndrom, mit dem du dein Ego feiern kannst, weil du ja ach so viel gibst. Nichts gegen das Geben an sich, aber die Motivation des Gebens ist variabel und ein Geschenk in der Wertschätzung des anderen sieht anders aus. 

Voraussetzung dafür sind Vergebung und Güte – alleine dir selbst gegenüber. Vielmehr geht es also darum, mich selbst anzunehmen. Einfach so, wie ich bin. Nicht zu verwechseln mit Stagnation. Denn gerade in dieser liebenden Annahme wohnt das wesentliche Wachstum. „Ich darf mich selbst bedingungslos anerkennen und lieben“ – alles andere entwickelt sich. 

Wir leben im hier und jetzt, genießen wesentlich den Moment. Da in jedem Moment alles gut ist, braucht nichts wieder hergestellt werden. Es ist alles da. Wir schenken, weil wir schenken. In Liebe…

„Somewhere beyond right and wrong there is a place. I will meet you there…“ (Rumi)

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