Wenn sich zwei Wesen finden und lieben, erfüllen, kommt es zu einer Bindung durch die Erglänzung beider. Dies verhält sich im Grundsatz anders als die illusionäre Gleichmachung mit Hackordnung der Herdentiere.
Trifft ein Wesen auf ein anderes, verhält sich das spannend entspannend – und das nicht, weil der oder die andere etwas bestimmtes tut oder lässt, sondern weil er oder sie eben so ist wie er oder sie ist. Das Sein alleine ist so viel mehr als ausreichend. Es befördert die beiden Wesen im anderen und somit in sich selbst. Eine doppelte Bespiegelung.
Gerade in dem mehr als näherkommen, im nah sein, liegt eine anmutige Balance, die eine fortwährende Lebendigkeit erzeugt. Wer lediglich Routine und standardisierten Alltag möchte, wird es in den Bindungsformen der Wesen so nicht finden. Die Neuschöpfung und Neubegegnung in den Situationen lassen das nie in Gänze zu. Zu dem Alltäglichen gesellen sich stets die Überraschungen durch das Erleben im anderen.
Beide Wesen behalten die jeweilige Eigenständigkeit, weil sie in sich selbst so viel sind. Und doch ist die Ergänzung der beiden etwas Neues und Einzigartiges. Mit nichts vergleichbar. Beide haben eigene Vorlieben und schätzen es, diese einzubringen. Ein lächelnder Balanceakt, dem beide lediglich in der Wahrheit und Überzeugung der Liebe begegnen können. Denn hier ist die Wahrheit nicht eine Entblößung, sondern eröffnet erst die Geheimnisse im Wesen des anderen. In der Wahrheit der Liebe geschieht es, wechselseitig in den Teilen enthaltbar sein und bleibend. Der Ursprung von Ewigkeit. In Liebe.