Bestimmt liegt es im Wesen einer Krise, dass nicht alle Entwicklungen vorhersehbar sind – auch wenn das der Herde gerne so suggeriert wird.
Allerdings ist es ein mehr als kurioses Phänomen, dass nun ein Herdentier-Maskenball veranstaltet wird. Und das auf Empfehlung.
Da mögen die Ansichten konstruktiv auseinander gehen, wie mit einem Grippevirus der Mortalitätsrate von 0,37% gesundheitsfördernd umzugehen ist.
Doch wem nutzt ein fast Zwangsmaskenball?
Bereits Ende Januar war bekannt, dass in Wuhan (von woher auch immer) drastische Maßnahmen der Abriegelung und Unterbindung der Sozialkontakte wegen eines Grippevirus vorgenommen wurden. Da braucht es keine Virologen für die Idee, dass die weitere Verbreitung eine Zeitfrage darstellt. Allerdings war das kein Argument, den Karneval bei uns im Februar abzusagen. Nein, da wurde die Herde noch mit Wetterkapriolen beschäftigt. Und wegen versicherungstechnischen Gründen aus der Eigenverantwortung genommen, selbst über Aktivitäten und Wetterlagen zu entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt kamen täglich Passagierflugzeuge aus genanntem Gefahrengebiet, und die Passagiere, wenn sie denn Lust hatten, konnten gleich rein in den Karneval.
Interessanterweise gab es etwa in dieser Zeit in vielen Schulen wie auch an Arbeitsstätten eine hohe Krankenzahl, was eben der Grippezeit zugeordnet wurde.
Wem also nutzt ein fast Zwangsmaskenball?
In der Hochgefahrenzeit, wo alle angeblich das Gesundheitssystem retten und auf private soziale Kontakte verzichten, war es wochenlang kein Thema, ohne fast Zwangmaskenball die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, um beispielsweise zur Arbeit zu kommen. Mit Abstand und gängigen Hygienemaßnahmen.
Wem also nutzt ein fast Zwangsmaskenball?
Unbestritten gibt es in der Medizin Bereiche, wo – ob mit und ohne Karneval – sonst auch Masken getragen werden. Mit gutem Grund und viel Erfahrung.
Was den Rest der Bevölkerung angeht, hat das Robert-Koch-Institut bereits 2005 Hinweise zur Wirksamkeit von Maskentragen hinsichtlich Pandemien veröffentlicht. Allerdings mit einem deutlich anderem Ergebnis als es das heute tut.
Wem also nutzt ein fast Zwangsmaskenball?
Im Rahmen der Eigenverantwortung und den kulturellen Gegebenheiten bist du bisher davon ausgegangen, dass im öffentlichen Raum das direkte Anhusten und Anniesen nicht angesagt ist. Wenn du allerdings die leeren Seifenregale in den Supermärkten gesehen hast, hast du dir womöglich die Frage gestellt, wie denn vorher der Herdenhygienestandart ausgesehen hat.
Wem also nutzt ein fast Zwangsmaskenball?
In der Kopftuchdebatte ist die Herde so weit gegangen, dass einer Grundschullehrerin jenseits aller pädagogischen Qualifikationen ein Lehrverbot ausgesprochen wurde. Über den direkten Zusammenhang einer Kopfbedeckung und der Weitergabe manipulierten Gedankengutes mag ebenso eine Vielfalt liegen. Doch die Kopfbedeckung an sich ist dafür sicher nicht verantwortlich. Und spätestens bei der Burka ist sich die Herde einig, dass solch eine Maskerade nicht zu dulden ist. Unabhängig davon, ob eine Person sie freiwillig tragen mag oder gezwungen wird.
Außerdem haben wir ein Vermummungsverbot, wenn es um Demonstrationen geht. Wer also an einer Demonstration teilnimmt, darf sein Gesicht nicht verdecken, weil damit die Feststellung der Identität verhindert wird.
In der Folge verhält es sich bei möglichen präventiven Gesundheitsmaßnahmen dann umgekehrt?
Was geschieht nun also mit der Einführung eines fast Zwangsmaskenballs?
- Einige machthungrige Herdentiere können sich in ihrem Ego blenden und mal richtig „durchgreifen“. Gut für das Ego-Image.
- Die Herde, die ja auch sonst so gerne pseudo-Fachfrau oder- mann ist, fühlt sich nun berufen, Aufpasser*Innen zu sein. „Na, was ist denn mit dir? Du hast ja keine Maske auf“ Augenrollen, Abwertungen, …
Und was ist denn mit denen, die nachweislich getestete Antikörper gebildet haben und in Hanau leben? Hängen die sich statt Maske ein Schild um? - Das „fast“ pusht diesen Effekt noch. Das Herdentier, im Ego doch so gerne besser als das andere, verzichtet darauf, sich Gedanken zu machen, wie hygienisch ein vollgesabberter Stofffetzen ist, der dann mit bloßer Hand in die Tasche gesteckt wird.
- Es ist kein wissenschaftliches Geheimnis, dass die Reduktion der Mimik eine Reduktion der Empathie zur Folge hat. Wenn das bereits bei Schönheits-OPs eine Rolle spielt, wie ist das dann im fast Zwangsmaskenball?
- Wie gehen wir miteinander um, wenn wir uns nicht mehr anlachen?
- Wie geht es vor allem Kindern und Jugendlichen, die mit lauter Vermummten in die Schule fahren sollen?
- Wie geht es Menschen, die bereits traumatisiert sind?
- Wollen wir nun in jedem Frühjahr in der Grippezeit Dauermaskenball veranstalten?
- Was bringt diese Maßnahme außer Angst und Misstrauen untereinander?
Und da sind wir also wieder beim kleinsten gemeinsamen Nenner der Angst. Massenweise Verunsicherung und Angst schüren ist weiterhin kein neues Phänomen – auch nicht, dass nun einige Herdentiere es besonders gut machen können – und fordert umso mehr wesentliche Achtsamkeit hinsichtlich der Demokratie, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.
Wenn nicht schon durch die mediale Aufbereitung des Grippevirus die soziale Traumatisierung eingesetzt hat, dann steigt die Gefahr durch die Förderung der sozialen Isolation und dem bewussten Sähen von Misstrauen und Angst.
Vielleicht ist ja eine bestimmte Kopfbedeckung, die die bewusste Herdentiermanipulation anzeigt, gar keine so schlechte Idee?
Ist es also gesundheitlich unbedingt notwendig, einen Maskenball zu veranstalten, dann bitte konsequent und richtig. Alle dürfen sich ein Kostüm aussuchen, mit Maskierung. So, wie wir es bereits in der Festkultur des Karnevals kennen. Mit fröhlicher Musik fahren Catwomen und Batman wesentlich gemeinsam durch die Stadt. In Liebe…