Kommodenwaran

Ein weiteres Herdentierseelenmarketingprinzip ist das Befördern des Grundloswertens. Etwa wie eine Unterwäschekommode ohne Boden. Viele Schubladen, die zwar womöglich nett aussehen, allerdings nichts halten. Befördert durch das Pseudo-Expert*innentum der Herde. Bitte bewerten Sie diesen Stuhl, bitte bewerten Sie dieses Salatblatt, bitte bewerten sie.

Da unsere Gehirne gerne auch mal bequem unterwegs sind, freuen wir uns, wenn wir Kategorien und schöne Muster bilden können. Das bringt Freude, entlastet und schafft Raum für weitere Verknüpfungen. Das Wesentliche darin ist, dass du stets im Sinne der Natur webst. Liebensqualität ist wesentliche Natürlichkeit. Spiralförmige Entwicklung geschieht in der Achtung dieser Schönheit, Vielfalt und ihren Bahnen. 

Das Seelenmarketing für die Herde nimmt hier nun zwei entscheidende Schnitte vor. Zum einen wird die natürliche Kategorienbildung verschoben. Die Beschaffenheit von Hautpigmentierungen beispielsweise mag im natürlichen Sinne etwas über den Komfort in unterschiedlichen Klimazonen aussagen. Aber sicher nicht etwas über charakterliche Eigenschaften oder gar Berufsgruppenzugehörigkeit. 

Zum zweiten wird eine Bewertung hineingegeben, die ebenfalls jeglicher Logik entbehrt. Die Schubladen erhalten Rangplätze in der bodenlosen Kommode. Ein Hautpigment kommt in eine höhere Schublade, ein anderes in eine niedrigere. So entsteht ein besser und schlechter, ein Gut und Böse, was es so ja nicht gibt.

Wem nutzt ein bodenloses Wertungsprinzip? Denen, die manipulativen Herdentierklebstoff benötigen, um ebenso grundlose Macht zu generieren. Die Geburtsstunde des Egos im Gegensatz zu wesentlichen Selbst. Ein von Beginn an defizitäres Ego aufgrund des fehlenden Bodens, der inneren Sicherheit. 

Interessanterweise wird der Herde dann erzählt, dass die Kommode stabiler wird, je mehr dieser Schubladen da drin sind und je höher die eigenen Schubladen dann sind. Jede*r Schreiner*in wird fröhlich bestätigen, dass dies immer auf Kosten der ohnehin kaum vorhandenen Stabilität geht. So wird die Kommode immer wackeliger, was Angst erzeugt. Und somit wieder den kleinsten gemeinsamen Nenner befüttert. Und die Herde schreit begeistert nach mehr Schubladen. 

Denn mit jeder weiteren Schublade wird das Ego derjenigen vermeintlich gestärkt, die gerade vermeintlich gebraucht werden. Eine grundlose „ich bin besser als du“-Kommode, die Sicherheit im Außen suggeriert, jedoch (Versagens)Angst bringt. 

Mal ganz davon abgesehen bilden all diese Schubladen ein Chaos, denn niemand ist komplett in der obersten Schublade, die schließen sich größtenteils untereinander aus. Das führt zu weiterer Herdentier-Unsicherheit. Jetzt bin ich doch in der besten Pigment-Schublade, warum dann nicht in der besten Geschlechtsteil-Schublade? 

Jede manipulative bodenlose Kategorisierung im Außen bedeutet eine weitere Einschränkung der Herde, das Gatter verengen, Gefügigkeit erhöhen. 

Deine wesentliche Sicherheit existiert in deinem Inneren und hat mit Schubladen nichts, aber auch gar nichts, zu tun. Im Außen gibt es nur eine Sicherheit, nämlich die, dass dein jetziges Erleben endlich ist. 

Die Herde braucht also die instabile Schubladenbetonung, solange es an innerer Sicherheit mangelt. Selbst wenn sie das womöglich eigentlich gar nicht möchte und eine Herdentiergleichheit lauthals proklamiert. Ein Paradoxon: diese „Gleichheit“ ist nicht herzustellen, da es immer natürliche Vielfalt geben wird – und das ist wundervoll so. Es ist lediglich das Herdentierseelenmarketingprinzip (im unterdrückenden Machtstreben), hier eine Wertung reinzugeben. Im sinnentleerten besser und schlechter. Und die Herde springt immer wieder an – in der Sehnsucht nach (fehlender innerer) Sicherheit die bodenlose Kommode bewahrend.

Der einzig wesentliche Vergleich besteht stets in dir und deiner Version von gestern. Das ist natürliche Entwicklung. Deine wesentliche Bewertungsneutralität in deiner subjektiven Erlebensteilgabe ist es, die wertvolle innere Sicherheit schafft – für dich und deine Mitwesen. In Liebe…

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