Wüsenrisikoreise 2023

Warum warten – herzlich willkommen in der Wüstenrisikoreise. Um Themenverwechslungen vorzubeugen, hier der Hinweis, dass Risiko durchweg positiv zu erleben ist und sich dadurch von der Gefahr elementar unterscheidet. Denn pädagogisch ist es ganz furchtbar mit mir, sogar in der weitesten Wüste.
Von Quarzazate, dem Gerfährt*innentreffpunkt geht es vorbei an Auge, Herz und Mond zu dem wunderschönen Ort Marabout, womöglich sogar auf einem anderen Planeten. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber the waiting hat sich gelohnt. Jetzt sind wir dort, jetzt sind wir mittendrin in der Ferne. Wo Fahrzeuge sogar bergauf rollen. 

Und der Ferne nicht genug, braut sich am Himmel was zusammen und mit Sonnenaufgang kommen drei Kamele und drei Berberbegleitungen, die unsere Gefährt*innenrunde in Leichtigkeit erweitern und uns die eigentliche Ferne in der Ferne zeigen. 
Welche Fülle in dieser Welt. Viel Sand und Stein, Sterne, Fläsch, Obschd un Keckse. Zum Glück sind wir hier nicht schnell im Schweinebereich und ich erinnere mich vor allem an die Modalverben. Und das Palitalapalitalaöl. Ein Genuss.

Wir Westflexikaner schlafen unter freiem Himmel nur, wenn der große Wagen nach oben fährt. Wobei wir flexibel sind, ob es sich hier um einen Einkaufs- oder Bollerwagen handelt. Zuallererst schläft das Ohr ein, dann der Rest. Wir lieben dabei Träume träumen. Und sind mehr als glücklich, dass einige Gefährt*innen am Tag nicht schnarchen, andere schon. Vor allem die, die den Mond sehen, obwohl er da ist.
Wir erfahren viel und mehr – vom Berberklappensystem und dem Energiehaushalt der Zappelmänner. Von hier nicht beheimateten Wombats, die quadratisch ausscheiden und versteinerte Funde hinterlassen. Vom König der Stäbe, dem König der Kelche, der Magierin Nini in the bottle und keinem Quengeltäschchen. Alle Rollsysteme im Kopf verschwinden.

Wir erleben liebevollste Geborgenheit und fast schon ein getragen werden durch die Wüstensonne. Im Einklang mit der Sanftmut und Würde der Begleitung nicht nur durch Kamele. Picknicken erhält so eine ganz neue Qualität. Und wenn meine Beine weh tun, müssen sie irgendwo hin. Manchmal auch zur Ameinsenaerobic. Und mit dem zurück in die Schuhe Tee kommen wir immer leichtfüßig voran. Da kann auch mal gerne ein Eigentor daneben geschossen werden.

Auch bei unseren anschließenden Aufenthalten in Marabout und bei den Ausflügen, ob Elephant oder Foxmountain, walten wir unseres Amtes und haben stets mindestens einen an der Maistasche. Wir lernen Omlette und Oliven lieben, der circle of love. Musikalisch sind wir laut, schnell und auffällig und dürfen dies in das großartige Trommeln und den beeindruckenden Gesang der Berber integrieren. So ähnlich hat das da genauso funktioniert. 

Wir entdecken Oasen, freie Menschen und Tiere und genießen die fließenden Landschaften immer wieder aufs Neue. Und wenn wir lange genug fahren, höre ich, dass du lange nicht geduscht hast. Die Stille der Wüste birgt wohl das freieste Lachen.

Insgesamt ist somit alles transmutiert und glücklich. Auf jeden Fall können wir mit allen durch die Häuser ziehen. Insallah… sehen wir uns womöglich am Tagienstag in unserer schönsten Liebensqualität…

Herzlichen Dank, liebe Claudia und lieber Moubarak für euch und eure Reiseleitung. Und herzlichen Dank an Achim, Adi, Anita und Jana für eure Reisebegleitung…

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