T wie Tanzverbot

Ein Tanzverbot aus religiösen, sittlichen oder traditionellen Gründen heraus sollten die umsetzen, die da religiöse, sittliche oder traditionelle Bedenken haben. Ob man deswegen bis heute aber ein ländergesetzlich geregeltes Tanzverbot aufrecht erhalten muss, halte ich für unbrauchbar und kann somit weg. Wer sich die gängige Praxis anschaut, wird schnell feststellen, dass diese Regelungen mehr umgangen als eingehalten werden – aber das war und ist bei religiösen, sittlichen oder traditionellen Vorgaben wohl immer so.
Eigentlich haben wir ein Tanzverbot, aber selbstverständlich finden trotzdem Veranstaltungen statt. Mit mehr Stühlen als sonst und wer möchte, wippt sitzend mit dem Fuß oder mit was auch immer. Falls jemand zur Kontrolle vorbei kommt, machen wir die Musik eben temporär etwas leiser und halten mal kurz einigermaßen still. Aber die Kontrolleure gehen ja auch wieder und dann machen wir wieder selbstverständlich weiter.
Wie wäre es denn, wenn wir mal tatsächliche Ruhetage hätten, wo keine, also gar keine Veranstaltungen stattfinden – also auch nicht die religiösen, sittlichen oder traditionellen. Einfach mal nichts und Ruhe? So sollte es ja im ursprünglichen Sinn der Ruhetage sein. Da kann sich dann jeder und jede mal auf sich besinnen oder lässt es und schläft einfach mal aus. Niemand verpasst was, niemand hat Verpflichtungen, keinen Termin, nichts. Sieht man dagegen diese unlogische Zusammenstellung von jeder Menge Veranstaltungen an den Ruhetagen, benötigt es dafür sicherlich kein Tanzverbot. Mit Ruhe ist da eh nichts.
Neben der Einführung von wirklichen Ruhetagen wäre ich allerdings dafür, ergänzend einen Tag lang das mal umzukehren: einen Tag, an dem alle, die wollen und können, durchgehend tanzen. Moonwalk zu Bäcker, mit Pirouetten über den Markt, swingend übers Feld und steppend durch die Wohnung. Auf die Auswirkungen wäre ich gespannt…

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