F wie FASD real

Wie engagiert setzen wir uns für Entwicklungshilfe in der Ferne ein. Unbestritten existieren dort hilfebedürftige und unterstützenswerte Projekte. Und es ist um einiges bequemer, als sich mit der Entwicklungshilfe vor oder in der eigenen Haustür zu befassen. In Deutschland kommen jährlich freundlich geschätzt etwa 12.000 Kinder mit Schädigungen durch den Akoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft (FASD) zur Welt, mehr als 2.000 weisen massive Schädigungen auf, eine Meldepflicht ist nicht vorhanden.
Nebenbei bemerkt ist das mindestens eine Bankrotterklärung an die Emanzipation, denn obwohl das Wissen darum nicht neu ist, verzichten nur wenige Frauen in der Schwangerschaft auf den Konsum von Alkohol.
FASD ist die häufigste Form der nichtgenetischen Behinderung, wäre somit vollständig vermeidbar und ist demnach nicht zu gebrauchen. Leben wir in Umständen, wo Frauen entweder nicht schwanger werden oder Alkohol konsumieren müssen. Für beides existieren ausreichend Alternativen.
Wer so rücksichtslos ist, mit dem Bewusstsein, direkt seinem ungeborenem Kind beim Trinken von Alkohol zu schaden, könnte wenigstens noch bedenken, dass diese Schäden irreversibel sind. Ein Boomerang-Effekt, weil die Kinder später nicht gut oder gar nicht in der Lage sein werden, sich eigenständig zurecht zu finden.
Was für eine Art von Genuss sollte hier zugrunde liegen, wenn jemand anderes davon Schaden nimmt? Das mag so manches darstellen, aber mit Sicherheit keinen wirklichen Genuss.
Bei den Gesichtsanomalien (neben den gesamten Entwicklungsstörungen durch die Hirnschädigung) ist es augenscheinlich, dass die Eltern ihre durch sie selbst gezeichneten Kinder nicht selten als gesund präsentieren. Womöglich in der Illusion, dass es nicht zu sehen ist? Und tatsächlich, kaum jemand reagiert darauf. Hier stellt sich die Frage nach der Realität. Das Sehen und Reagieren oder das Wegschieben in der Darstellung? Wie hoch ist wohl die Zahl der Kinder, die fälschlicherweise mit ADHS belegt werden, wo es im Grunde um FASD geht?
Als wäre das nicht ausreichend tragisch, führen neben allen anderen Schädigungen die Gesichtsanomalien dazu, dass diesen Kindern ihr Lachen nicht anzusehen ist. Was ist das für eine Lebensweise, wo den Kindern das Lachen genommen und selbst das noch peinlich belächelt wird?
Jede schwangere Frau hat eine Idee, dass Alkohol schädlich für ihr Kind ist. In welchem Ausmaß auch immer, in diesem Fall in jedem. Alles andere sind Ausreden, Bedürfnislagenegoismus oder etwas anderes.

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