Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und wenn es um die Erreichung eines lange gefassten Lebensziels – „the scientist“ von Coldplay unter freiem Himmel – geht, ist die Spannung beim Betreten des Stadions entsprechend groß. Menschen kommen, verlieren sich in dem großen Gebäude, werden zu Ameisen…
Musik liegt in der knisternden Luft, Töne erklingen, die Vorgruppe ist da. Frequenzen im Bauch, Staunen, immer mehr Menschen. Spannung und Ruhe gleichzeitig. Die Vorband ist gut, aber auch gut, dass sie dann mal fertig ist, denn die Spannung steigt weiter.
Und kurz vor Beginn passiert, was kommen musste: drei Frauen reihen sich hinter mir ein. Die eine beginnt gleich, ihre Fachkenntnis von open air-Konzerten preis zu geben: „Von hier sieht man die aber nicht gut. Ich bin mal gespannt, wie klein der Sänger ist.“ An dem Punkt denke ich mir noch, dass man da doch einfach andere Karten gekauft hätte. Aber es kommt besser: „Also bei Unheilig war das hintere Abteil hier leer.“ Da muss ich schon spontan äußern, dass wir nicht in einem Zug reisen, sondern im Stadion sitzen.
Es nützt nichts. Die Spannung steigt und weitere fachfrauliche Kommentare folgen:“ Guckt mal. Das Mischpult hat sein eigenes Dixie“ – Ja, die Leute vom Ton und Licht sollten die Möglichkeit haben, während des Konzertes eine Toilette erreichen zu können…
„Also jetzt kommt ja die beste live-Band. Das heißt, die machen die besten… äh… Konzerte.“ Tatsächlich, endlich beginnt das Konzert.Was soll ich schreiben? Die Frau hatte Recht…