Selma

Aufgrund der Geschehnisse im Seminar bin ich gebeten worden, nach der Kuh Selma zu schauen. Sie hat einen immer wiederkehrenden Husten, der ausschließlich mit den Mitteln der Tierärzte bisher noch nicht Gesundheit ist. Ich erfahre außerdem, dass Selma nicht lange auf dem Hof lebt und dass nicht alle Menschen auf dem Hof dafür waren, dass sie kommt. Und dass sie schwanger ist. So besuche ich Selma.

Sie ist im Stall mit zwei weiteren Kühen und einem Kalb. Bemerkenswert, dass die Kühe sonst um diese Zeit ausruhen und jetzt alle in einer Reihe stehen. Fast wie auf Bestellung, bereit für die Verabredung. Mit mir sind zwei Frauen gekommen. So sind wir also eine Gruppe von sieben für Selmas Gesundheit. Ich verbinde mich mit dem höheren Selbst von Selma, sie erlaubt mir den Einlass.

Zunächst führe ich einen mentalen Körperscan mit Selma durch. Und erkenne, ähnlich wie bei der Zorrokatze damals, dunkle Flecken und Fetzen in Selmas Hals. Wie verdreckt wirkt es auf mich. Ich erkenne außerdem, dass dunkle Fäden vom Hals aus in Selmas Körper ziehen. Beziehungsweise ist es umgekehrt. Aus diesen Fäden in Selmas Körper bildet sich die Verstopfung im Hals. Ich weise die Gesundheit von Selma, insbesondere Selmas Hals an und sehe, wie sich die Verstopfung im Hals auflöst. Die Fäden, die Quelle der Verstopfung, allerdings bleiben.

Also frage ich Selma, was wir wissen mögen. Selma freut sich und beginnt zu erzählen. Sie ist noch nicht lange auf diesem Hof und wurde nicht willkommen geheißen. Sie wurde einfach auf dem Hof „abgestellt“ und das wird ihrem anmutigem Wesen nicht gerecht. Sie wird nicht ausreichend gesehen. Viel Aufmerksamkeit der Menschen geht zu den Pferden, die auch auf dem Hof leben. Das ist soweit für Selma in Ordnung, aber nicht, wenn die Kühe nicht ihren Part der Aufmerksamkeit erhalten. Sie verfügen über immense Kraft und Sanftheit. Und Selma erzählt weiter, dass sie durch ihr plötzliches Ankommen auf dem Hof nicht vollständig in die bestehende Kuhherde integriert ist. Das Herdengefüge ist noch nicht hergestellt.

Außerdem ist sie schwanger. Das braucht mehr Beachtung. Und sie habe Angst vor der Geburt.

Hier kann ich spüren, dass das Geburtsthema eine generative Komponente hat. So beginne ich mit einer meditativen Mutterleibsübung. Und ich spüre dabei im generativen Geschehen eine wachsende Stabilität in Selma. Sie genießt das in Freude und Liebe. 

Im Anschluss habe ich einen Impuls, die gesamte Herde energetisch zu harmonisieren. Ich leite das an und eine sich neu mischende Wärme erfüllt den Raum. 
Das geschieht eine Weile und ich frage Selma dann, ob oder was die Menschen auf dem Hof für sie tun können. Ich erhalte als einzelnes Wort „Wasser“. Das gebe ich an die beiden mich begleitenden Frauen weiter. Und eine berichtet dann, dass es einen Wassertrog gibt. Die anderen Kühe beschmutzen das Wasser oder werfen den Trog manchmal um. Und die Menschen bemerken das nicht immer gleich. So dass Selma manchmal eine Zeitlang mit verdrecktem Wasser oder auch  ganz ohne auskommen muss. Ja, das werden sie ab sofort ändern und dem Wasser mehr Achtung schenken. Und somit auch den Kühen und insbesondere Selma mehr Aufmerksamkeit schenken.

Selma lächelt in Freude. Ich bedanke mich bei ihr für den Einlass in ihr höheres Selbst und sie dankt für das, was geschehen ist. 
Wir werden uns wieder begegnen.

Die beiden Frauen, die mit mir sind, fühlen ebenfalls die kraftvolle Wärme. In einer harmonischen Ruhe. Sie ist uns allen geschenkt worden. Ich begreife, dass das, was ich bisher als „Heilung“ verstanden habe, ein ganz natürlicher Prozess ist, der permanent zwischen allem Lebenden abläuft. Es ist lediglich eine Frage des Bewusstseins im wahrsten Sinne des Wortes. Und dass „Krankheiten“ Signale darstellen, um etwas in Bewegung, Verbindung zu bringen. Und dass bei einer „Heilung“ immer alle Beteiligten profitieren. Und es ruft nach mehr…

Ich erfahre später, dass der Husten bei Selma nicht wieder aufgefallen ist.

Ein Gedanke zu „Selma

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