Die zwei Gesichter des Januars – Kino Juni 2014

Wo da jetzt genau die viel gepriesene außergewöhnliche Abgebrühtheit der Geschichten von Patricia Highsmith zu finden ist, lasse ich mir gerne zeigen.
Bemerkenswerte Charaktere, gute Kameraführung und Perspektiven mit schönen Einstellungen. Nur etwas zu viel in ähnlichem beige, was sich auch in der Handlung spiegelt. Lichtstimmungen leicht zu routiniert, zu gleichförmig, was der Gesamtspannung eher abträglich ist. Die eigentlich schönen Effekte lassen so zu schnell nach.
Womöglich liegt es auch an dem fortbestehenden „Vater-Sohn-Konflikt“, der den zeitlich nicht langen Film doch länger erscheinen lässt, als er ist. Spätestens als die Position der weiblichen Komponente aus der Handlung fällt, verliert das Spannungsfeld an Bedeutung, nicht jedoch an Charakter und Sprache.
Wer also den Rest in den Hintergrund stellt, sich auf die Charaktere der Momente und gute Bilder und Stimmungen im Griechenland der 60er Jahre einstellt, kann den Januar im Juni genießen… und die Spannung liegt dann darin, was Hossein Amini künftig stimmungsvoll inszenieren wird.

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