Ein schwüler gewittriger Nachmittag in einem kleinen Kinosaal. Nur einige wenige Menschen vereinzelt auf wenigen Plätzen. Keine Popcorn-Schlachten und Cola-Lawinen. Die passende Stimmung für Maleficent.
Man mag sicher über die disney-company und ihr Agieren kritisch diskutieren. Man mag auch über eine Angelina Jolie diskutieren und der möglichen Notwendigkeit, sich selbst und ihrer Biografie ein Denkmal setzen zu müssen. Wenigstens kann sie es sich leisten. Aber dabei sollte man dann auch nicht vergessen im Anschluss zu diskutieren, welchen Stellenwert familiäre Verwandtschaft für wahre Bindungen hat.
Viel lieber ist mir allerdings, das alles beiseite zu legen und unbefangen in die wunderbare neue Variante des Märchens einzusteigen. Erwachsen und durch Kinderaugen. Sich auf die Umkehr von Gut und Böse einzulassen, neue Konstellationen zuzulassen, Grenzen der Realität und der Fantasie zu verschmelzen und in den Bildern lebendig zu empfinden. Und wer eine Ahnung davon hat, was es bedeutet, mit einst gestutzten Flügeln zu fliegen, muss wenigstens einige Sequenzen dieses Filmes lieben…